Diese Lebensmittel sind nichts für Ihren Hund und Ihre Katze

Die Feiertage stehen vor der Tür – mit leckerem Essen und vielen Versuchungen auf den festlich gedeckten Tischen. In dieser Zeit erhalten wir Tierärzte regelmäßig Anfragen zu Tieren, die Lebensmittel gefressen haben, die sie nicht fressen sollten. Einige Lebensmittel können leichte Magenprobleme verursachen, während andere zu schweren Vergiftungen führen können und sofort vom Tierarzt behandelt werden müssen. Im Folgenden beschreiben wir einige Lebensmittel, die gefährlich sind, und wann Sie unbedingt handeln sollten.

Sofort zum Tierarzt, wenn Ihr Tier eines dieser Lebensmittel gefressen hat:

  • Trauben, auch in Form von Rosinen, Korinthen oder Sultaninen

Rosinen und Trauben können zu tödlichem Nierenversagen führen. Deshalb sollte jede Aufnahme als potenziell schwere Vergiftung behandelt werden. Bei dem Verdacht kann man das Tier bis zu 24 Stunden nach der vermeintlichen Aufnahme mit Hilfe eines Medikamentes erbrechen lassen und damit die Aufnahme des Wirkstoffes vermeiden.

  • Hunde: Süßstoffe wie Xylitol, Xylit (auch Birkenzucker genannt)

Diese künstlichen Süßstoffe verwenden viele Diabetiker im Alltag, auch zum Backen von Plätzchen. Sie sind außer in Diätprodukten unter anderem auch in Kaugummi und zuckerfreien Süßigkeiten enthalten. Bei Hunden können diese zu lebensgefährlich niedrigem Blutzucker und Leberschäden führen.

  • Dunkle Schokolade

Als Richtwert gilt: ca. 20 g Zartbitterschokolade können für einen 5 kg schweren Hund bereits gefährlich sein. Nutzen Sie immer einen Schokoladenrechner, z.B. diesen hier: Schokoladenrechner – Vetklinikum.

Schokolade enthält Kakao, der wiederum Theobromin enthält, das für Hunde giftig ist. Je dunkler die Schokolade, desto höher die Konzentration. Die ersten Symptome können Erbrechen und Unruhe sein. Schwere Vergiftungen mit Schokolade können zu Krämpfen, Herzrhythmusstörungen und Koma führen.

Lebensmittel, die Sie generell vermeiden sollten:

  • Fettige und gewürzte Speisen

Lebensmittel, an die Tiere nicht gewöhnt sind, können zu Magen-Darm-Problemen wie Erbrechen und/oder Durchfall führen. Mahlzeiten mit fettigem Essen können eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse verursachen, die manchmal dann sogar die Ursache für einen stationären Aufenthalt beim Tierarzt ist.

  • Zwiebeln und Knoblauch (auch in Pulverform)

Zwiebeln und Knoblauch können sowohl bei Hunden als auch bei Katzen zu Vergiftungen führen, wobei Katzen besonders empfindlich sind. Die Symptome treten 1–5 Tage nach dem Verzehr auf. Zu den Symptomen zählen Abgeschlagenheit, Erbrechen, Durchfall und Speicheln. Eine Zwiebelvergiftung kann die Blutzellen zerstören, so dass in schweren Fällen eine Bluttransfusion erforderlich sein kann.

  • Alkohol

Nutzen Sie Alkohol bitte nicht an Silvester zur Beruhigung Ihrer Vierbeiner, denn Alkohol ist gefährlich für Hund und Katze. Für Katzen reicht schon ein Esslöffel für eine gefährliche Vergiftung, da ihr Organismus ihn schlecht abbauen kann. Beachten Sie bitte, dass manche homöopathischen Tropfen oder frei käuflichen Ernährungsergänzungsmittel, die nicht ausdrücklich für die Katze gedacht sind, Alkohol als Lösungsmittel enthalten.

Halten Sie Ihren Hund von faulendem Obst (Achtung bei Zugang zum Kompost) oder Hefeteig fern, da beides nach kurzer Zeit Alkohol enthält.

  • Knochen

Tiere, die regelmäßig Knochen als Nahrung bekommen, haben den Umgang damit normalerweise gelernt und der Stoffwechsel hat sich darauf eingestellt. Markknochen oder andere Knochen als Weihnachtsgeschenk sind für den Vierbeiner eine sehr schlechte Idee.

  • Knochen können zu Fremdkörpern im Maul, in der Speiseröhre oder dem Magen-Darmbereich werden.
  • Markknochen stülpen sich regelmäßig ringförmig um den Unterkiefer und müssen dann in Narkose entfernt werden.
  • Das Fressen von Knochen führt regelmäßig zu massiver Verstopfung. Auch hier wird regelmäßig eine Narkose nötig, um den sehr harten Kot zu entfernen.

Was tun bei Durchfall oder Erbrechen?

Fragen Sie sich immer: würden Sie ins Krankhaus gehen oder mit Hilfe von Schonkost versuchen, die Symptome zu lindern.

Wenden Sie sich an einen Tierarzt, wenn:

  • Ihr Hausgenosse sehr viel Flüssigkeit durch Erbrechen oder sehr häufigen Absatz von Durchfall ohne Aufnahme von Wasser verliert.
  • der Vierbeiner unter starkem Erbrechen und Durchfall leidet.
  • leichter Durchfall und mäßiges Erbrechen nicht innerhalb weniger Tage abklingen.
  • der Hund oder die Katze schlapp ist, den Appetit verliert, nicht trinkt oder Fieber (>39,5 °C) bekommt
  • Sie Blut im Erbrochenen oder deutlich blutigen oder schwarzen Stuhlgang beobachten (wenig schleimiger Kot mit Blutschlieren ist kein Notfall)
  • das Tier einen festen Bauch hat oder stöhnt.
  • ein junger Welpe Durchfall oder Erbrechen hat. Welpen und Senioren müssen früher als erwachsene Hunde vom Tierarzt untersucht werden.
  • Sie gesehen haben, dass der Hund etwas gefressen hat, das sich festsetzen kann, z. B. Knochen.
  • das Tier etwas Giftiges gefressen hat, z. B. Rosinen

 
So können Sie zu Hause helfen:

  • Der Körper verliert durch Erbrechen und Durchfall viel Flüssigkeit. Geben Sie Wasser häufig und in kleinen Portionen. Trinkt das Tier zu viel Wasser auf einmal, erbricht es dies häufig sofort wieder. Lassen Sie ihr Tier nicht aus Pfützen, Brunnen oder Teichen trinken und lassen Sie Ihren Hund nicht schwimmen, da er dabei häufig verunreinigtes Wasser aufnimmt.
  • Unterbinden Sie das Fressen von Gras. Dies bedeutet, dass Katzen im Haus gehalten werden und Hunde nicht unbeaufsichtigt in den Garten dürfen, auch nicht zum Kotabsatz in der Nacht.
  • Füttern Sie kleine Portionen Schonkost mehrmals (4-6x) am Tag. Diese gibt es in verschiedenen Variationen sowohl als Nass- und Trockenfutter beim Tierarzt oder im Futtermittelhandel. Auch das Füttern von leicht verdaulichem Eiweiß, wie gekochtem weißem Fisch, Hühnchen/Pute oder Magerquark mit matschig gekochten Kartoffeln oder Reis ist möglich. Beachten Sie, dass es einige Tiere gibt, die Geflügelfleisch nicht gut vertragen. Darüber hinaus gibt es Produkte, die die Darmfunktion zusätzlich unterstützen und nachweislich die Dauer von Verdauungsbeschwerden verkürzen können. Die Produkte können bei Durchfall stopfend wirken und/oder die normale Darmflora auf verschiedene Weise unterstützen. Sprechen Sie uns an und haben Sie davon etwas in der Hausapotheke für Ihren Vierbeiner zum sofortigen Einsatz.
  • Ein tolles Hausmittel, das vielen Hunden und sogar Katzen schmeckt ist die Morosche Karottensuppe. Nutzen Sie diese gerne als ausschließliches Futter am Tag des Auftretens der Symptome. Viele Rezepte dazu finden Sie im Internet.